Beim Design neuer elektronischer Geräte sind oft Kompromisse nötig. Die Kosten stehen häufig im Widerspruch zur Leistung. In kostensensiblen Märkten, wie z. B. bei Verbraucherprodukten, ist die Auswahl des Mikrocontrollers oder Mikroprozessors die vielleicht wichtigste Entscheidung, denn er ist das Herzstück des Embedded-Systems und hat entscheidenden Einfluss auf die Leistung. Dabei gibt es oft konkurrierende Systemeigenschaften, die sich auf die Gesamtleistung eines Embedded-Systems auswirken können. In diesem Beitrag werden wir uns mit den folgenden Aspekten befassen:
Stromsparendes Design ist entscheidend für batteriebetriebene Geräte oder Geräte, die auf Energy Harvesting-Technologien angewiesen sind. Daher sollte man sich zunächst einige Fragen stellen:
Wenn die allgemeinen Anforderungen geklärt sind, sollte ein ungefähres Budget für Strom aufgestellt werden. Zunächst können alle Stromaufnahmen der externen Geräte addiert werden. Danach sollte man sich die möglichen Mikrocontroller/Mikroprozessoren ansehen, die die funktionalen Anforderungen erfüllen, und ihre Effizienz bestimmen. In der Regel wird in einer Spezifikation die Effizienz in Form von uA pro Hz der Taktfrequenz angegeben. Wenn man sich im Vorfeld die Zeit nimmt, die richtige MCU/MPU zu recherchieren und in Bezug auf Funktionalität und Leistung auszuwählen, kann man die Anforderungen an einen niedrigen Stromverbrauch eines Designs sehr gut erfüllen. Nachdem wir den erwarteten Stromverbrauch im Betrieb und im Leerlauf ermittelt haben, können wir die verschiedenen Batterieoptionen durchrechnen, um abzuschätzen, wie lange die Batteriekapazität reichen wird. Die Auswahl der richtigen Batteriechemie ist bei dieser Überlegung von entscheidender Bedeutung. Nickel-Cadmium (NiCd)- und Nickel-Metallhydrid (NiMH)-Batterien haben bei kalter Witterung beispielsweise eine schlechtere Lebensdauer.
Nachdem die allgemeinen Fragen auf Architekturebene geklärt sind, sollte man sich nun auf die Überlegungen auf Designebene konzentrieren, um den Stromverbrauch eines Embedded-Systems zu optimieren. Einige Faustregeln, die sowohl für die Hardware als auch für die Firmware zu beachten sind, lauten:
Die Optimierung eines Designs im Hinblick auf den Stromverbrauch spart nicht nur Batterielebensdauer. Weniger Stromverbrauch bedeutet weniger Wärme. Das erhöht die Zuverlässigkeit und verringert das Risiko von hitzebedingten Ausfällen. Abschließend sollte das Design unbedingt überprüft werden. Ganz gleich, ob preiswerte USB-Strommessgeräte, Multimeter, Jouleskope oder Energieanalysatoren verwendet werden: Für die Ermittlung des Stromverbrauchs eines Geräts sollte man sich die Zeit nehmen, sowohl im Labor als auch unter realen Bedingungen. Zur Vereinfachung sollten auf der Leiterplatte Messpunkte vorgesehen werden, an denen Strom und Spannung gemessen werden können.